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Lehrfahrt in die Garfagnana November 2011

Der Kastanienverein Keschtnriggl hat heuer seine mittlerweile schon zur Tradition gewordene alljährliche Lehrfahrt, vom 9. bis zum 11. November in der Garfaniana in der Region Toscana verbracht. Für die Führung konnten der Obmann des Vereins Hanspeter Reiterer sowie Mitorganisator Hans Laimer keinen geringeren als den Präsidenten der Nationalen Kastanienvereinugung (Associazione Nazionale Citta´del Castagno)nämlich Herrn Ivo Poli, welcher gleichzeitig auch Präsident der Kastanienvereinigung der Garfagnana (Associazione Castagnicoltori della Garfagnana) ist, gewinnen.






Bild: Gruppenfoto auf der Festung Mont´Alfonso.

Zwischen Appennin und Alpe Apuane

Die Garfagnana ist eine Berggemeinschaft (Comunita´ Montana) welche zwischen dem Appennin im Osten und den Alpe Apuane im Westen eingebettet ist. Sie besteht aus 16 Gemeinden und hat ein Ausmaß von 53. 400 ha. Wald − und Weideflächen. Die öffentlichen Wälder-und Weiden im Ausmaß von ca. 8.000 ha. (ca. 6.000 ha. Regionalbesitz und ca. 2.000 ha. Gemeindebesitz) werden direkt von der Comunitá bewirtschaftet. Die restlichen Wald- und Weideflächen befinden sich im Privatbesitz. Ursprünglich bestanden die Wälder in der Garfagnana hauptsachlich aus Laubhölzern wie Hopfenbuche, Rotbuche und Steineiche mit etwas eingesprengter Weißtanne, jedoch hauptsächlich aus Kastanienhoch-und Niederwaldbeständen.





Bild: Unser Gastgeber, Ivo Poli, links im Bild.

Erzeugt wird hauptsächlich Kastanienmehl

Die Kastanie wurde im Zuge von Aufforstungsarbeiten mit nicht autochtonen Nadelhölzern in den 1950er Jahren teilweise stark verdrängt weil man befürchtete, dass sie durch das damals massive Auftreten des Kastanienrindenkrebses vom Aussterben bedroht wäre. Glücklicherweise ist das nicht zugetroffen weil schon fast überall der hypovirulente (gutartige) den virulenten (bösartigen) Krebs überwuchert hat. Wenn auch im Verhältnis zu früheren Zeiten die Bewirtschaftung der Kastanienwälder in der Garfagnana stark nachgelassen hat so wird immerhin noch ein beträchtlicher Teil für die Kastanienproduktion bewirtschaftet. Anders als bei uns in Südtirol werden dort die geernteten Kastanien hauptsächlich zu Kastanienmehl dem sogenannten Neccio verarbeitet aus welchem dann Teigwaren und Süßspeisen wie z.B. der famose Castagnaccio hergestellt werden.





Bild: Ein für diese Gegend typischer Metato zum trocknen der Kastanien.

Kastanien werden rauchgetrocknet

Um das Kastanienmehl zu gewinnen werden die geernteten Kastanien zuerst in den sogenannten Metati rauchgetrocknet. Es handelt sich hierbei um Darren welche man bei uns wohl Keschtnselchhittlen oder so ähnlich nennen würde. Anschließend werden sie mit einer Windmühle gereinigt und dann zu Hause auf einem Tisch noch einmal einzeln ausgesucht und nachgeschält. Nach dieser mühevollen Arbeit werden sie in einer Gemeinschaftssteinmühle zu Mehl vermahlen. In der Garfagnana werden jährlich noch ca. 8.000 Doppelzentner frische Kastanien auf diese Weise zu Mehl verarbeitet, wobei die Ausbeute bei ca. 25% im Verhältnis zum Frischgewicht liegt, also ca. 2.000 Doppelzentner reines Kastanienmehl.





Bild: Hier werden die Kastanien zu Mehl gemahlen.

Thorymus sinensis

Im heurigen Jahr waren in der Garfagnana so wie fast überall in Italien infolge der ungünstigen Witterungsverhältnisse sowie des starken Auftretens der Kastaniengallwespe starke Einbußen bei der Kastanienproduktion zu verzeichnen. Die Comunita´Montana betreibt im Auftrag der Region auch eine Samenbank in welcher alte heimische Obst-und Gemüsesorten herangezüchtet werden damit sie der Nachwelt nicht verloren gehen. Ferner wird dort auch der Gegenspieler der Kastaniengallwespe, nämlich der Torymus sinensis in einer Tunnelröhre (Treibhaus) herangezüchtet um diesen in größerer Menge und auch wesentlich billiger produzieren bzw. zum Einsatz bringen zu können.





Bild: Insektennetz-Tunnel zur Vermehrung des Nützlings Torymus sinensis.

Festung für den Notfall

Herr Ivo Poli hat es uns auch ermöglicht eine im XVI Jahrhundert errichtete Festung, nämlich die Fortezza di Mont`Alfonso a Castelnuovo di Garfagnana zu besichtigen. Es handelt sich hierbei um eine Festung innerhalb welcher es den Bewohnern von Castelnuovo im Falle einer Belagerung seitens der umliegenden und damals stark rivalisierenden Herzogtümer möglich gewesen wäre samt den Tieren für mehrere Monate auszuharren bzw. den Feinden zu trotzen. Die Lehrfahrt kann als gelungen und wirklich lehrreich bezeichnet werden.

Winkler Franz





Bild:Festung Mont´Alfonso


Die Festung Mont´Alfonso. Errichtet von Marc´Antonio Pasi 1579-1586. Allein die Festungsmauern umfassen eine Länge von 1,2 Kilometern, und sind bis zu 11 Meter hoch.Sie wurden innerhalb 18 Monaten errichtet.

In den sogenannten Metati werden die Kastanien vierzig Tage rauchgetrocknet. In einem durchschnittlichen Metato werden ungefähr 8000 Kg Kastanien getrocknet.

Castelnuovo di Garfaniana liegt in der Provinz Lucca. Sie ist mit 6000 Einwohnern der Hauptort der Garfagnana

Castelnuovo di Garfagnana, von der Festung Mont´Alfonso aus gesehen

Samenbank der Comunita´Montana, wo alte Gemüse und Obstsorten gezüchtet werden, und somit für die Nachwelt erhalten bleiben.

Die Stadtmauern von Lucca. Ihre von vier Toren durchbrochenen Befestigungsanlagen wurden 1504 begonnen und 1645 fertiggestellt und zählten lange zu den bemerkenswertesten Italiens. Sie sind heute noch gut erhalten und tragen eine von Bäumen gesäumte Promenade.

Denkmal von Giuseppe Garibaldi

Auf die kulinarische Verpflegung während der Lehrfahrten legt der Kastanienverein sehr großen Wert.

Beim Abendessen in Castelnuovo mit toskanischen Spezialitäten.

Franz Winkler überreicht unserem Gastgeber, Herrn Ivo Poli, einen orginalen Vinschger Keschtnschurz.

Bereit für die Heimreise



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