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Gnomoniopsis

Dieser neue Pilz könnte eine ernsthafte Gefahr für den Kastanienanbau werden. Erstmals 2006 im Piemont festgestellt, weiß man noch sehr wenig darüber. Es ist auch nicht bekannt, ob es sich hier um einen neuen, oder ständig vorhandenen Pilz handelt, der in den letzten Jahren wieder ideale klimatische Bedingungen vorfand. Bei unreifen Früchten sind noch keine Symptome erkennbar. Bei reifen Früchten sind zuerst kleine gipsartige, eingetrocknete Bereiche direkt hinter der Schale, die sich in der Folge auf die gesamte Frucht ausdehnen, und sich bräunlich färben. Später besiedelt der Pilz die Schale, wo er kleine Fruchtkörper bildet, die eine schleimige Masse freisetzen.





Kastanien bereits am Baum infiziert

Die große Gefahr besteht darin, dass die Früchte bereits am Baum infiziert werden, und nicht wie bei der schwarzen Kastanienfäule, erst am Boden. Der Pilz wurde in der gesamten Vegetationszeit von der Uni Turin auf Bäumen, Rinde, kleinen Ästen, an Blütenständen, und im Herbst auch auf der Außenseite der Igel nachgewiesen. Es braucht auch keine hohen Temperaturen, wie bei der braunen Kastanienfäule, die sich bei sehr hohen Temperaturen um 27 Grad am besten vermehrt. Dieser neue Pilz benötigt hingegen nur 17 bis 26 Grad, deshalb dürfte er bei uns ideale Bedingungen vorfinden.



Große Ernteverluste

Die Infektion kann bereits in der Blütezeit bei längeren Regenperioden erfolgen. Außerhalb Italien wurde der Pilz in Australien und Neuseeland gefunden. Im Piemont wurde 2009 in einigen Gebieten ein Befall von 70 bis 80 % verzeichnet. 2011 wurden in ganz Italien große Ernteverluste gemeldet, die scheinbar auf diesen Pilz zurück zu führen sind. Auch in Südtirol waren 2011 tiefere Lagen bis 400 Meter, als noch sehr hohe Temperaturen von über 30 Grad herrschten, davon betroffen. Glücklicherweise blieben höhere Lagen davon verschont. Heuer werden im Laufe des Jahres auch in Südtirol Proben entnommen, um zu überprüfen, ob es sich auch hier um diesen Pilz handelt.



Braune Kastanienfäule (Phomopsis castanea)

Dieser Pilz ist vorwiegend in sehr warmen und nassen Gebieten vorhanden. Die Kastanien schrumpfen und es entsteht ein Hohlraum zwischen Frucht und Schale. In Südtirol ist dieser Pilz bis jetzt noch nicht festgestellt worden.

Schwarze Kastanienfäule (Ciboria batschiana)

In Südtirol besser bekannt als erstickte kann dieser Pilz große Ernteausfälle zur Folge haben. Der Pilz ist im Boden ständig vorhanden. Je nach klimatischen Bedingungen tritt dieser Pilz unterschiedlich stark auf. Regnerische Sommermonate bieten ihm ideale Bedingungen, sich bis in den Herbst stark zu vermehren. Die Infektion der Früchte erfolgt am Boden durch Verletzungen beim Herabfallen, oder durch Fraßgänge von Insektenlarven. Infizierte Früchte sind am Anfang nicht von Gesunden zu unterscheiden, dadurch kann es bei der Vermarktung durch einen hohen Prozentsatz an schlechten Früchten zu Imageschäden führen. Durch ein mehrtägiges Kaltwasser- Bad kann man befallene Früchte leicht identifizieren. Befallene Früchte trocknen nach dem Wasserbad nicht mehr so schnell ab, und es bildet sich ein weiser Pilzrasen auf den Früchten. Durch das rasche Aufsammeln und das Wasserbad lässt sich der Befall deutlich reduzieren.

Bild: Schwarze Kastanienfäule