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Klima

Die Edelkastanie ist eine wärmeliebende Pflanze. Sie hält aber über eine kurze Zeit auch Temperaturen von -15 bis -20 Grad aus. Japanische Hybriden reagieren empfindlicher auf Kälte. Der Jahresniederschlag sollte gleichmäßig verteilt bei über 600 mm liegen, sollten die Werte darunter sein, muss zusätzlich bewässert werden. Gepflanzt werden kann in Südtirol(sortenabhängig) bis auf eine Meereshöhe von 1000 Meter. Maronen gedeihen nur bis 700 Meter. Auch japanische Hybriden sollten nicht über 600 Meter gepflanzt werden. Für eine gute Blütenbildung ist viel Licht erforderlich. In nördlichen Gebieten sollten nur Südhänge bepflanzt werden.


Bild: In Schnee gehüllter Kastanienhain

Boden

Bevorzugt werden saure Böden, mit pH Werten von 5-6, vulkanischen Ursprungs. Auf keinen Fall sollte auf kalkhaltigen Böden gepflanzt werden, hier ist mit starker Chlorose und schwachem Wachstum zu rechnen. Auf schweren Böden mit hohem Lehm oder Ton-Anteil kommt es häufig zu Staunässe. Die Wurzeln faulen hier regelrecht, und es herrschen ideale Bedingungen für schädliche Pilze (Tintenkrankheit). Die Edelkastanie liebt tiefgründige, humusreiche und gut durchlüftete Böden.


Bild: Gut durchlüfteter Porphyr Boden



Bewässerung

Bei Neupflanzungen ist eine zusätzliche Bewässerung unbedingt notwendig. Aber auch bei alten, bereits bestehenden Kastanienhainen, bringt sie Vorteile. Bäume, die unter Trockenstress leiden, produzieren viel kleinere Früchte und sind viel anfälliger für Krankheiten. Junge Bäume, die unter Trockenheit leiden, treten viel schneller in die Ertragsphase über und bleiben dadurch klein und schwach. Um einen weitflächigen Wurzelaufbau zu fördern sollte das Wasser großflächig ausgebracht werden. Tropfbewässerung eignet sich in den ersten Jahren bei Junganlagen. Später, oder bei Altbeständen, hat sich Mikrojetbewässerung oder Unterkronenberegnung mittels kleiner Beregner, besser bewährt. Besonders ab August muss die Wasserversorgung gewährleistet sein, was entscheidend für die Fruchtgröße ist.


Bild: Alter Kastanienhain mit Unterkronenbewässerung


Düngung

Um gute Erträge zu erzielen und die Gesundheit der Bäume zu fördern, sollte auf eine zusätzliche Düngung nicht verzichtet werden. Gerade dort, wo jährlich Laub und Igel entfernt werden, wird die Humusbildung verhindert. Für eine gezielte Düngung sollte unbedingt eine Bodenprobe gemacht werden. Stallmist eignet sich hervorragend zur organischen Düngung. Er verbessert die Bodenstruktur und erhöht den Humusgehalt. Es können aber auch handelsübliche organische Dünger, wie z.B. Hühnermist oder Biosol verwendet werden, die gleichzeitig eine gute Nebenwirkung auf schädliche Pilze haben. Die Kastanie benötigt eine gute Kalium Versorgung. Durch den hohen Anteil in der Frucht wird dieser Nährstoff bei der Ernte in hohem Maße entzogen. Kalium spielt auch bei der Wasserversorgung eine große Rolle. Ein ausgeglichener Kaliumgehalt erhöht die Widerstandskraft bei Trockenheit. Werden mineralische Dünger verwendet sollten sie reich an Stickstoff und Kalium sein und einen geringen Salzgehalt aufweisen. Kalkhaltige Dünger sollte man nicht verwenden.

Bild: Auch Kompost eignet sich hervorragend zur Düngung

Befruchtung

Um hohe Erträge zu erzielen ist eine gute Befruchtung ausschlaggebend. Weil viele Kastaniensorten steril sind, männliche Blüten sind zwar vorhanden blühen aber nicht auf, sind sie auf Fremdbestäubung angewiesen. Hier ist es von Vorteil, wenn Wildbestände in der näheren Umgebung stehen. Entgegen der landläufigen Meinung werden Kastanien durch den Wind, aber kaum durch Bienen und Insekten bestäubt. Kastanienblütenpollen sind sehr träge, und werden dadurch nicht sehr weit vom Wind getragen.Es empfiehlt sich auch im Kastanienhain Wildbäume stehen zu lassen, oder bei Neuanlagen Befruchter mit einzuplanen.


Bild: Weibliche und männliche Blütenstände

Schnitt

Größere Schnittmaßnahmen sollten nur in der kalten Jahreszeit ausgeführt werden, um ein Übertragen der Rindenkrebssporen zu verhindern. Pilzsporen sind ab +4 Grad aktiv. In Gebieten mit hohem Rindenkrebsrisiko sollte jede Schnittmaßnahme gut überlegt sein, jede Wunde dient als Eintrittspforte für diesen Erreger. Bei Jungbäumen sollten überzählige Triebe entfernt werden. Junge, dünne Triebe können auch weggerissen werden. Beim Reißen werden keine Zellen geteilt, und somit wird Krankheitserregern das Eindringen erschwert. Zu tief stehende Äste, die später das Bearbeiten erschweren, sollten frühzeitig abgeschnitten werden. Die Schnittstellen anschließend mit Baumwachs verstreichen.


Bild: Sanierung alter Bäume

Verjüngung

In Ertragsanlagen geht das Längenwachstum der Triebe mit den Jahren drastisch zurück. Für gute Erträge und große Früchte sind jedoch Längenwachstum und Dicke der Triebe entscheidend. Ein Auslichten der Baumkrone bringt wenig Erfolg, dieses regt das Wachstum zu wenig an, und die entstehenden Lücken wachsen nicht mehr zu. Hier hat sich ein drastischer Rückschnitt besser bewährt. Innerhalb kurzer Zeit formiert sich, bedingt durch den starken Neuzuwachs, eine neue Krone. In Spanien und Italien wird bei abgetragenen Bäumen die sogenannte Capitozatura angewandt, dabei wird der Baum gleich oberhalb der Veredelungsstelle geköpft.


Bild: Starker Neuzuwachs nach sehr starkem Rückschnitt

Bodenpflege

Bei Neupflanzungen sollte der Bereich um den Stamm immer von Gras freigehalten werden, um ihn bei Mäharbeiten nicht zu verletzen. Gleichzeitig beschleunigt man das Abtrocknen des Stammgrundes nach Regenfällen. Gerade diese Zone ist sehr anfällig für Rindenkrebs. Durch die fehlende Konkurrenz von Unkraut ist auch mit deutlich besserem Wachstum zu rechnen. Um Verletzungen an den Wurzeln zu vermeiden, sollte der Boden nicht maschinell bearbeitet werden. Bei Herbizid Behandlungen dürfen Stämme und Bodentriebe nicht direkt benetzt werden. Bei älteren Anlagen und Kastanienhainen ist durch die mangelnde Belichtung des Bodens mit weniger Graswuchs zu rechnen.


Bild: Rindenkrebsbefall an der Stammbasis