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Der frühe Kastanienwickler (Pammene fasciana L)



Der frühe Kastanienwickler ist der erste der drei Wickler-Arten

Der Falter hat eine Flügelspannweite von 15 − 18 mm und ist von weis-grauer Grundfarbe. Auf dem Innenrand der Vorderflügel befinden sich ein weißlicher Fleck, und am hinteren Ende der Flügel drei kleine schwarze Punkte. Seine Flugperiode erstreckt sich von Anfang Juni bis Ende Juli, je nach Lage auch noch bis Mitte August. Wenige Tage nach ihrem Schlüpfen legen die Weibchen ihre Eier vornehmlich auf die Oberseite der Blätter ab.

Eine Raupe kann auch mehrere Igel befallen.

Nach 8 − 10 Tagen schlüpfen die Raupen, die anfangs gangförmig am Blatt fressen, nach wenigen Tagen aber in den Fruchtbecher eindringen. Eine Raupe befällt 5-6 Igel. Gegen Mitte August beginnen die ersten befallenen Igel, noch vor der Reife, abzufallen. Durch den natürlichen Fruchtfall, meist genau in dieser Zeit, wird der wirtschaftliche Schaden meist überbewertet. Der Befall ist von außen leicht an Ausbohrlöchern der Igel festzustellen. Die rötliche, fertig entwickelte Larve, wandert aus den Früchten aus, und überwintert hauptsächlich zwischen Rindenritzen, und nur gelegentlich im Boden.



Bekämpfung

Einzig sinnvolle Bekämpfungsmethode, ist das Aufsammeln und Entfernen von befallenen Igeln, um das Überwintern der Larven zu verhindern.

Der Buchenwickler (Cydia fagiglandana)



Der Buchenwickler tritt normalerweise nur in wärmeren Gebieten auf

Die Eier werden auf den Fruchthüllen deponiert. Die Larven durchdringen darauf die Frucht mit Fraßgängen. Bei der Reife verlassen die Larven die Frucht, um sich in den Boden oder unter die Äußeren Borkenschuppen zurückzuziehen. Üblicherweise befindet sich die Frucht beim Schlüpfen noch auf dem Baum, in anderen Fällen sind die Früchte schon zu Boden gefallen.

Der späte Kastanienwickler (Cydia splendana)



Diese Art wird als der eigentliche Kastanienwickler bezeichnet, da sie vornehmlich an der Edelkastanie lebt. Der Falter hat eine Flügelspannweite von 16 − 19 mm, die Vorderflügel sind weiß bis bräunlich grau mit gräulicher Streifung. Die Aktivitätsperiode ist später als bei den anderen Wickler-Arten, und wird deshalb auch als Später Kastanienwickler bezeichnet. Der Schädling bildet nur eine Generation im Jahr. Die Flugperiode erstreckt sich von Mitte August bis Mitte September, gelegentlich auch noch bis in den Oktober. Ein Weibchen legt, in die Nähe der Blattadern auf die Unter oder Oberseite, bis zu 300 Eier, ab. Nach 10 − 15 Tagen schlüpfen die Raupen, bohren sich in die Früchte ein, und höhlen diese völlig aus. Viele Früchte fallen vorzeitig ab. Hier verlassen die fertig entwickelten Raupen die Kastanie und überwintern in der Erde oder in Rindenritzen.

Bekämpfung

Der Befall ist äußerlich, an noch geschlossenen Kastanienigeln, nicht festzustellen, erst nach dessen Öffnung kann man den Befall erkennen. Bei häufig eintretendem Massenbefall kann der Kastanienwickler beachtliche Schäden verursachen. Auch bei diesem Schädling sollten befallene Früchte sofort aufgesammelt, und vernichtet werden. Die Bekämpfung mit einem biologischen Bazillus Thuringensis Präparat hat sich als zu schwach erwiesen. Die Verwirrung mittels Pheromonen könnte eine gute Alternative sein, wird zurzeit aber noch erforscht.



Der Esskastanienbohrer (Curcullio elephas)



Der Esskastanienbohrer gehört zur Familie der Rüsselkäfer

Der etwa 6 − 9 mm große Käfer, gehört zu den Rüsselkäfern, und ist leicht durch seinen dünnen langen Rüssel, auf dem die Mundwerkzeuge sitzen, zu erkennen. Sein schädliches Auftreten ist praktisch im gesamten Verbreitungsgebiet der Edelkastanie unterschiedlich stark festzustellen. Die sehr ortstreuen Käfer schlüpfen von Juni bis Anfang August und stechen die Hauptnerven der Blätter und Früchte an. Nach etwa 8 − 10 Tagen sind sie geschlechtsreif. Die Eiablage auf den Kastanien erfolgt von August bis in den Oktober.

Die Larven überwintern im Boden in bis zu 30 Zentimeter Tiefe.

Ein Weibchen legt etwa 20 Eier, gewöhnlich nur ein Ei je Frucht. Die Entwicklung der Larven dauert im Herbst etwa 4 − 6 Wochen. Die frisch geschlüpfte Larve dringt in die Frucht ein und ernährt sich von dessen Inhalt. Die ausgewachsenen Larven verlassen die vorzeitig abgefallenen Kastanien von Oktober bis Mitte November und bohren sich zur Überwinterung oft bis 30 cm tief in die Erde ein. Die Verpuppung erfolgt im darauffolgenden Jahr. Das Weibchen ist am doppelt so langen Rüssel leicht vom Männchen zu unterscheiden.

Der Käfer ernährt sich auch von Früchten

Vor der Eiablage, von Juni bis August, ernährt sich der Käfer von Blättern, oder von verschiedenen Früchten deren Saft sie dann saugen. Sind Apfel oder Weinanlagen in der Nähe, können die Käfer große Schäden anrichten.

Der Kastanienbohrer erzeugt deutlich größere Ausbohrlöcher als die Kastanienwickler

Im Gegensatz zum Späten Kastanienwickler, erzeugt der Kastanienkäfer deutlich größere Ausbohrlöcher. Befallene Kastanien sind auch am geringeren Gewicht und oft an dunklerer Färbung erkennbar. Im Inneren sind sie oft überwiegend zerstört und mit Exkrementen ausgefüllt.

Bekämpfung

Der Kastanienbohrer ist wie alle Rüsselkäferarten mit chemischen Pflanzenschutzmitteln kaum zu bekämpfen. Auch hier gilt das Aufsammeln und vernichten, um das überwintern im Boden zu verhindern als einzige Bekämpfungsmaßname. Die Larve ist durch ihre krumme Haltung und die fehlenden Beine leicht von anderen Larven zu unterscheiden

Gelegenheitsschädlinge



Braune Eichenblattlaus (Lachnus roboris)

Eigentlich auf Eichen zu Hause, findet man diese spektakulär aussehende Blattlausart, ziemlich häufig auf jungen Kastanienbäumen. In großen Kolonien besiedelt sie hauptsächlich junge Triebe. Die Überwinterung findet in Form von schwarz-glänzenden Eiern auf Jungtrieben statt. Sie verursacht kaum Schäden an Pflanzen, ist jedoch wie alle Blattlausarten, ein potenzieller Viren-Überträger.



Bild: Glänzende Wintereier, von der braunen Eichenblattlaus, auf einem jungen Kastanientrieb

Blausieb (Zeuzera pyrina)

Der Blausieb gehört zur Familie der Holzbohrer. Er befällt an die 150 verschieden Laubholzarten, darunter auch die Edelkastanie. Die nachtaktiven Falter fliegen von Anfang Juni bis Ende August, die Raupe lebt vom August bis zum Juni des übernächsten Jahres. Er befällt ausschließlich junge dünne Triebe. Bei Kastanienbäumen tritt dieser Gelegenheitsschädling in der Nähe zu Apfelplantagen und in Baumschulen auf.

Eichenrindenminiermotte (Spulerina simploniella)

Ein sehr seltener Schädling, bei Kastanienbäumen, ist die Eichenrindenminiermotte. Die sehr flach gebauten Raupen erzeugen durch ihre Fraß-Tätigkeit, kleine Gänge, direkt hinter die Rinde, rund um den Stamm. Im darauffolgenden Jahr platzt die Rinde an diesen Stellen auf, und gibt damit den Weg, für die jungen Falter frei. Weil sich die Fraß-Gänge nur direkt hinter der Rinde befinden, kommt es kaum zu Beeinträchtigungen für den Baum. Die aufgeplatzten Stellen verheilen in den meisten Fällen ohne Probleme. In Südtirol beschränkt sich der Befall auf das Gebiet um den Montiggler Wald.